PREMIERE: G.ROSSINI "ADELAIDE DI BORGOGNA" [OTTONE]

"Musikalisch ist es wirklich bedauerlich, dass diese Oper so selten aufgeführt ist, da die zahlreichen Arien und Duette durchaus Hitcharakter haben. Aufhorchen lässt vor allem Margarita Gritskova in der Hosenrolle des Ottone. Mit samtigem und voluminösem Mezzo begeistert sie direkt in ihrer Auftrittskavatine "Soffri la tua sventura", in der der König beschließt, Adelaides Hilferuf zu folgen. Auch in dem wunderbaren Duett am Ende des ersten Aktes "Mi dai corona e vita", in dem Ottone und Adelaide ihre gegenseitige Zuneigung bekennen, findet sie mit Ekaterina Sadovnikova in der Titelpartie zu einer Innigkeit, die unter die Haut geht. Da stört es auch keineswegs, dass die Personenregie nicht zu verheimlichen versucht, dass Ottone von einer Frau gesungen wird und Gritskova optisch abgesehen von ihrer Uniform nicht sehr maskulin dargestellt wird. In Ottones Schlussarie "Vieni: tuo sposo e amante" im Finale des zweiten Aktes, mit der Ottone einer glücklichen Zukunft mit Adelaide entgegensieht, stellt Gritskova mit ihrem beweglichen Mezzo, der auch in den dramatischen Höhen punkten kann, heraus, dass man von dieser Sängerin in Zukunft noch einiges erwarten kann."
Thomas Molke, OMM, Juli 2014

"Es ist die Gewissenhaftigkeit der Personenführung, die hier zählt, und natürlich die Lust der Darsteller, sich darauf einzulassen. Ein paar weiße Stühle und Tische, einige Chormitglieder und Solisten in Militäruniform, dazu im Hintergrund dezente Video-Einblendungen, das war es schon, was Regisseur Antonio Petris an Äußerlichkeiten zu bieten hat. In der Personenführung hat er sich vor allem vom musikalischen Gestus inspirieren lassen. Das kann Margarita Gritskova als Kaiser Ottone besonders gut. Ganz selbstverständlich kann sie Herrscher-Gesten, macht diese fast schon nachlässig. Stimmlich ist die Mezzosopranistin eine Urgewalt, sprengt dabei die Konventionen des Rossini-Repertoires. In dieser Hosenrolle realisiert sie gut den Spagat des mächtigen, gleichzeitig gutmütigen Herrschers, da sie ihre frauliche Gestalt nicht verbirgt."
Armin Friedel, Stuttgarter-Nachrichten, Juli 2014

"Der außerordentlich gute Ruf, der Margarita Gritskova als Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper voraus geeilt ist, hat sich nicht nur bestätigt, vielmehr noch dahingehend bestärkt, dass ihr die Tore zu den bedeutendsten Bühnen der Welt schon jetzt offen stehen müssten. Ein Mezzosopran von betörend sinnlichem Charakter, einem fließenden Organismus von warmer samtiger Tiefe bis zu strahlend emphatischer Höhe, schlank in der Führung, brillant in den Koloraturen und einer mühelosen, in allen Belangen gefestigten Ansprache, die es ihr ermöglicht, im Sinne einer jeweils passenden Expression spielerisch damit umzugehen, ohne dass der Eindruck einer Verschwendung der Mittel entsteht. Solchermaßen ausgestattet erhielt die Figur des Ottone, ergänzt durch die aparte und allzeit präsente Erscheinung der Russin, höchste Glaubwürdigkeit. Ein verdienter Begeisterungs-Orkan folgte bereits nach ihrer Auftrittsarie."
Udo Klebes, Neue Merker, Juli 2014

"An erster Stelle ist Margarita Gritskova als androgyner Ottone zu nennen. Die russische Mezzosopranistin hat an der Wiener Staatsoper bereits als Angelina in „La Cenerentola“ und als Rosina im „Barbiere di Siviglia“ brilliert; in Wildbad beweist sie, dass sie der opera seria ebenso souverän gewachsen ist. Ihr wandlungsfähiger Mezzo hat die geschmeidige Noblesse für die zärtlichen Momente der Begegnung mit Adelaide ebenso wie den schneidenden Schliff für das Quartett des zweiten Akts und den Triumph des Finales. Die Auftritts-Cavatina „Soffri la tua sventura“ gestaltet Gritskova als Musterbeispiel kontrollierten, expressiven Singens; das Rezitativ „O sacra alla virtú“ ist schönster, erhabener „canto spianato“. Auch die Koloraturen und Verzierungen setzt Gritskova variabel und stilsicher ein; ihre Registerwechsel sind nahezu perfekt verblendet und garantieren den ebenmäßig gebildeten Ton."
Werner Häussner, Neue Merker, Juli 2014

"Glorioser Gesang, vor allem von zwei Russinnen. Ekaterina Sadovnikova ist als Adelaide ein formidabler Zwischenfachsopran mit enormer Koloraturbefähigung und Margarita Gritskova in der Hosenrolle des Ottone eine perfekte Sensation: ein in allen Registern ebenmäßiger Mezzo mit satter Tiefe und explosiver Höhe. Sie hat’s ja auch schon bis zur Wiener Staatsoper gebracht."
Heinz W.Koch, Badische Zeitung, Juli 2014

"Gritskova ist schlicht eine Offenbarung in Spiel und Gesang. Ihr Mezzo ist voluminös, in Höhe, Mittellage und Tiefe von konstanter Präsenz und voller Belcanto-Glut, wenn das die Rolle verlangt. Sie meistert die größten vokalen Sprünge und die expressivsten Momente mit einer Leichtigkeit und Raffinesse, die schlicht staunen lassen."
Ralf Siepmann, "Opernnetz.de", Juli 2014

«Margarita Gritskova überzeugte als Ottone in der Krönung der Poppea. Die durch ihre tiefe und gleichmässige Stimmlage brillierende Mezzosopranistin, sang technisch perfekte Koloraturen, griff nach hohen Tönen und liess den Zuhörer geschickt an ihrem Liebeskummer teilhaben. Es war aber zuallererst das Schlussrondo der Adelaide, welches auf der Bühne ein begeisterndes Feuerwerk zündete, dessen Funke auf das Publikum im Saal übersprang».
FORUMOPERA.com, Juli 2014.

«Die Rolle des Ottone übernahm die in der Stimmlage eines Kontra-Alts singende Margarita Gritskova, deren samtig-tiefe Stimme helle Begeisterung hervorruft».
POLY, Juli 2014.

"Margarita Gritskova als Ottone singt mit einer sanften Stimme in einem weiten Stimmumfang, beeindruckt aber auch durch gute Artikulation und wunderbare Koloratur».
"Il giardino di Armida", 29.07.2014